Therapeutisches Klettern im Rahmen der medizinischen Traingstherapie

 

Klettern stellt eine Belastungsform dar, die koordinative, konditionelle aber auch mentale Qualitäten fordert und fördert.

So beansprucht Klettern große Muskelgruppen (z. B. die den Rumpf stabilisierendeMuskulatur), die Fähigkeit zur Raumorientierung und Balance, Koordinationsfähigkeit bei der abgestimmten Bewegung aller vier Extremitäten, aber auch Mut, Willenskraft und psychische Ausdauer. Das Trainieren der Kraft spielt eine sekundäre Rolle.

 

Das therapeutische Klettern hat seinen Ursprung im Bouldern (seilfreies Klettern in Absprunghöhe), der spielreichsten Form des Kletterns. Das moderne Sportklettern kommt der Klettertherapie sehr nahe. Bei der Klettertherapie in der Halle ist die Kletterwand allerdings nicht so steil, und es werden spezielle Haltegriffe verwendet, die den therapeutischen Anforderungen entsprechen.

 

Die ersten Verknüpfungen zwischen Klettern und Therapie erfolgten vor ca. 20 Jahren: Erste Therapiekletterwände wurden gebaut, und Patienten konnten mit Erfolg behandelt werden. Kontinuierlich entwickelte sich das therapeutische Klettern zu einem integrativen Bestandteil der Physiotherpie.

 

In der Therapie sowie in der Rehabilitation vonErkrankungen und Behinderungen werden ständig neue Wege gesucht, die

  • zur Unterstützung von Heilungs- bzw. Rehabilitationprozessen beitragen.
  • eine Integration von Personen mit verschiedenen Behinderungen. einschließen
  • zur Motivation des Patienten, und somit
  • zur Optimierung von Leisungsfähigkeit und Lebenfreude beitragen.

 

Aufgrund der schon genannten Qualitäten bietet das therapeutische Klettern eine sehr gute alternative Rehabilitationform, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

 

Einsatzgebiete:

Im Bereich der Physiotherapie eignet sich das therapeutische Klettern zur Behandlung von Patienten mit orthopädischen Problemen (z.B.: Schulter-, Hüft-, Knie- oder Sprunggelenksverletzungen) sowie mit Störungen im Bewegungsapparat, mit Wirbelsäulenfehlhaltungen und Gelenksfuntionsstörungen.

Sehr gute Erfolge können auch bei Schlaganfallpatienten mit Halbseitenlähmungserscheinungen erzielt werden. Koordinationsstörungen aufgrund zerebraler Schädigungen, Multipler Sklerose und Ataxie (gestörte Bewegungskoordination) sind weitere Einsatzbereiche für das Therapieklettern in der Neurorehabilitation.

Menschen mit Gleichgewichtsstörungen, Schmerzpatienten mit psychischen Problemen und Angststörungen sind auch sehr wirksam zu behandeln.